Guest Talk: Kerstin Witte
Untersuchung der Antizipationsfähigkeit im Kampfsport in einer VR-Umgebung
Antizipationsfähigkeit ist ein leistungsbestimmender Faktor im Kampfsport, speziell im Karate-Kumite. In Kooperation mit dem Virtual Development and Training Centre (VDTC) des Fraunhofer IFF Magdeburg wurde für die CAVE ein virtueller Karateka entwickelt. Es konnte gezeigt werden, dass durch die Nutzung einer virtuellen Umgebung in Verbindung mit räumlicher und zeitlicher Okklusionstechnik antizipatorische Cues identifiziert werden können. Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass neben der fehlerfreien visuellen Darstellung auch die Interaktivität in Form einer angemessenen Distanzanpassung zwischen Proband und virtuellem Angreifer wichtig ist. Dies bedeutet, dass der virtuelle Angreifer in der Lage sein muss, sich der Bewegung (bspw. dem Vor- und Zurück-Bewegen auch in Kombination mit einer Angriffs- oder Abwehrtechnik) des realen Athleten weitestgehend anzupassen. In Zusammenarbeit mit der Professur für Graphische Datenverarbeitung & Visualisierung (Prof. G. Brunnett) der TU Chemnitz wird hierzu ein autonom interagierender Gegner in einer VR-Umgebung auf der Grundlage eines sportartspezifischen Regelwerkes entwickelt. Weiterhin werden erste Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die für die Identifikation antizipatorischer Reize neben Okklusionstechniken auch das Eyetracking verwendet.
Prof. Witte is from the department of sports science at the Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. In the context of the LSP ICSPACE she will present her work, which also involves real-time motion tracking in a virtual environment.